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Leserbrief: Tierheim Brandenburg wartet weiter auf neue Betriebserlaubnis – Verein fordert Klarheit

Leserbriefe
  • Erstellt: 03.11.2025 / 08:01 Uhr von Edda Kaßau
Der Tierschutzverein Brandenburg wartet noch immer auf eine Rückmeldung der Stadt Brandenburg an der Havel zur Betriebserlaubnis für das Tierheim in der Caasmannstraße. Obwohl die Änderung der Erlaubnis vom Veterinäramt selbst angestoßen und für erforderlich erklärt wurde, liegt bis heute keine Entscheidung vor. Das Veterinäramt begründete diese Forderung mit veränderten baulichen und personellen Rahmenbedingungen, die eine Anpassung an aktuelle gesetzliche Anforderungen wohl nötig machten. Der Verein geht nach aktuellem Stand davon aus, dass alle einreichbaren Unterlagen vollständig vorliegen.
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Unklar bleibt jedoch, ob und welche weiteren Nachweise die Behörde noch verlangt oder welche Schritte im Verfahren vorgesehen sind – entsprechende Rückmeldungen stehen bislang aus.

Im Mittelpunkt steht die fachliche Eignung der verantwortlichen Personen: Neben der amtierenden Tierheimleitung ist ein festangestellter Mitarbeiter benannt, der sich seit 2018 im Tierheim engagiert, ausgebildeter Hundetrainer mit behördlicher Genehmigung zum Betreiben einer Hundeschule inkl. einschlägiger Praxiserfahrung ist, den gesetzlich vorgesehenen Sachkundelehrgang zum Betreiben von Tierheimen absolviert sowie die Theorie-Prüfung (schriftlich und mündlich) erfolgreich abgelegt hat.

Problem: Das Veterinäramt fordert zusätzlich den Nachweis über eine praktische Sachkunde-Prüfung, die von den Bildungsträgern jedoch weder vorgesehen ist noch abgenommen wird. Vielmehr liegt es im Ermessen der Behörde, welche Praxis-Nachweise im Einzelfall anerkannt werden bzw. in welcher Weise diese konkret beizubringen sind (z.B. Arbeitsproben, Fachgespräche mit Amtsveterinären). Welche Vorgehensweise das Veterinäramt Brandenburg auf der Grundlage dieser Ermessenentscheidung und bestehenden Ausführungshinweise des Gesetzgebers anwendet, ist bislang unbekannt.

Während die Verwaltung prüft, laufen die Bauarbeiten auf dem Tierheimgelände auf Hochtouren: Dank engagierter Firmen und zahlreicher Ehrenamtlicher schreiten sie in beeindruckender Geschwindigkeit voran – sichtbare Fortschritte Tag für Tag. Der Verein betont, dass die fehlende Entscheidung zur Betriebserlaubnis keine Formalie ist, sondern unmittelbare Auswirkungen auf die Zukunft des Tierheims und die Versorgung der Tiere unserer Stadt hat.

Vor der Oberbürgermeisterwahl am 9. November 2025 ruft der Tierschutzverein alle Kandidatinnen und Kandidaten auf, sich öffentlich und konkret zu positionieren:
• Wie soll die künftige Zusammenarbeit mit dem Verein genau gestaltet und sein Überleben gesichert werden?
• Wie wird die tierschutzrechtliche Verantwortung der Stadt konkret wahrgenommen?
• Und wann genau ist mit der Erteilung der neuen Betriebserlaubnis zu rechnen?

„Tierwohl darf keine Frage des politischen Kalenders sein – Verantwortung endet nicht an der Wahlurne.“

Die ausführliche Fassung ist auf der Website des Tierheims abrufbar: https://www.tierheim-brandenburg.de/wo-bleibt-die-betriebserlaubnis

Im Namen des Vorstandes
Edda Kaßau, Juliane Keiner und Anja Linckus


Bitte beachten: Meldungen in der Rubrik "Leserbriefe" geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sie sind ein persönlicher Text des jeweiligen Verfassers. Einsendungen sind unter [info@meetingpoint-brandenburg.de] möglich.
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