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Die Witwe von Robert Leue erfüllte sein Vermächtnis

Historisches
  • Erstellt: 26.12.2024 / 17:01 Uhr von Marcus Alert
Der 30 Hektar große Marienberg verfügt heute über einen Staudengarten, eine Muschelgrotte, einen Weinberg, einen Spielplatz oder auch über eine Freilichtbühne. Ursprung der riesigen Grünfläche ist der Leue-Park. Der geht auf Robert Leue zurück, einem Brandenburger, der vor über 100 Jahren verhinderte, dass Gärten und Äcker auf dem Marienberg mit Häusern bebaut wurden. Er gilt neben dem Schornsteinfegermeister Johann Gottfried Bröse als Vater des heutigen Bürgerparks.

Wenn man genauer hinschaut, gehört der Dank eigentlich Leues Ehefrau Laura. Denn der in Leipzig tätige Großkaufmann Robert Leue versprach zwar im Jahre 1897 seiner Heimatstadt eine Stiftung zur Erweiterung der gärtnerischen Anlagen auf dem Marienberg, doch starb er nur ein Jahr später, am 12. Mai 1898, völlig überraschend im Alter von nur 59 Jahren. Und in seinem Testament war nichts über eine Stiftung vermerkt.

Trotzdem ließ seine Witwe am 15. Mai 1899 der Stadt 50.000 Mark zur Anlegung eines Parks zukommen. Die Kurmark mit 10.00 und die Stadtsparkasse mit 40.000 Mark stockten die Summe auf 100.000 Mark auf. Gut die Hälfte der Gesamtsumme wurde in der Folgezeit zum Erwerb der 75.000 Quadratmeter Land aufgewendet. Der hiesige Spielzeugfabrikant Ernst Paul Lehmann, der dort ebenfalls ein Grundstück besaß, verzichtete dabei sogar auf den Kaufpreis.

Da sich die Grundstückskauf-Verhandlungen hinzogen, starteten die Arbeiten nach den Plänen des bekannten Gartenarchitekten Fritz Zahn erst am 26. November 1907. Am Ende beliefen sich die Kosten zwar auf 160.000 Mark, doch kann sich Robert Leue auf die Fahnen schreiben, dass er die Anlegung des Parks entscheidend angeschoben hat. Die Stadt Brandenburg dankte dem Stifter. Sie benannte den Park nach ihm und stellte im Frühjahr 1909 ein Denkmal auf: Ein dem Historischen Verein gehöriger Findling mit dem Bronzebildnis von Robert Leue.

Das Bildnis war von dem Künstler Paul Seffner geschaffen worden. Gut 100 Jahre erinnerte das Bronzebildnis an Robert Leue. Doch dann wurde es Mitte Dezember 2008 gestohlen. Die Stadt reagierte. Am 19. Mai 2011 konnte das von Michael Stapf aus Chemnitz geschaffene Duplikat von Steinmetz Tobias Fischer im Findling verschraubt werden. Allerdings besteht das neue Relief aus Aluminium. Es kostete der Stadt 2168,77 Euro.

Bilder

Das Alu-Bildnis des Kaufmanns Robert Leue. Foto: Alert
Im Jahre 2008 wurde das Leue-Bildnis gestohlen. Foto: Alert
Der Robert-Leue-Stein kurz nach der Aufstellung. Im Hintergrund das Kriegerdenkmal. Foto: Archiv Alert
Der Robert-Leue-Stein mit dem Alubildnis des Stifters. Foto: Alert
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