Die Segelflug-Wettervorhersage für den vergangenen Sonntag sah sehr gut aus. So bot sich dem Fliegerklub Brandenburg (FKB) eine gute Möglichkeit, noch einmal richtig in der Segelflug Bundesliga zu punkten.
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An diesem Wochenende hat es schließlich für den 5. Rundenplatz gereicht. Damit konnten die Brandenburger 11 von 20 möglichen Punkten sammeln und in der Tabelle den 4. Gesamtplatz verteidigen. In der Segelflug Bundesliga ist es sowohl relevant, möglichst schnell zu sein, als auch eine möglichst große Strecke zu fliegen. So können die Piloten, die gerne in der besten Tageszeit nur für zwei Stunden fliegen möchten genauso zur Wertung beitragen, wie jene, die fast den ganzen Tag unterwegs sind.
Die schnellsten Flüge für den FKB haben in Runde 16 Noah Lichter, Lothar Dittmer und das Team Fritz Meyer & Waldemar Labusga geflogen. Ergänzt wurde das durch eine Streckenwertung von Herbert Horbrügger, der 621 km zurückgelegt hat. Lichter erflog mit dem Förderflugzeug des Landesverbandes Brandenburg eine Schnittgeschwindigkeit von 130,6 km/h über zwei Stunden. Meyers Liga-Schnitt im Doppelsitzer zusammen mit Copilot Labusga betrug 125,5 km/h und Dittmer erreichte 131,1 km/h. Das sind Durchschnittsgeschwindigkeiten - völlig ohne Einsatz von Treibstoff - die man auf der Autobahn schwerlich erreichen wird.
Lothar Dittmer, Herbert Horbrügger und das Team Meyer & Labusga waren zuvor auf einem Wettbewerb und deshalb am Flugplatz Lüsse bei Belzig gestartet. Ihr Kurs führte zuerst nach Nordwesten in die schöne Lüneburger Heide. Der Tag hatte die Besonderheit, dass sich die Thermik aufgrund von etwa 25km/h Wind aus Richtung Nordwesten in Linien, den sogenannten Wolkenstraßen, aufgereiht hatte. Das ermöglicht, lange Strecken geradeaus fliegen zu können, ohne in der Thermik kreisen zu müssen. So etwas spart Zeit und macht den Segelflug sehr schnell.
Bei Schneverdingen in Niedersachsen, nicht weit entfernt vom Heidepark Soltau, haben Dittmer und Meyer dann umgedreht und sind den gleichen Weg unter den Thermikreihungen wieder zurückgeflogen. Noah Lichter war auf dem Flugplatz Reinsdorf im südlichen Brandenburg gestartet und war großflächig um die Stadt Berlin herum unterwegs. Zuerst ging es für ihn auch nach Nordwesten in Richtung Lüchow. Dort wendete er um 14 Uhr und flog dann eine 300 km lange Strecke nördlich von Berlin entlang nach Polen. Durch den Rückenwind von 20-25 km/h gelang es ihm bei gut aufgereihter Thermik, diesen Kursabschnitt in kaum mehr als zwei Stunden sehr schnell zu fliegen.
Zu Platz 3 in der Bundesliga fehlen den Brandenburgern aktuell nur noch zwei Punkte. Es bleibt also auch beim Liga-Finale am nächsten Wochenende noch überaus spannend.