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SPD: Die Grimm-Grundschule erhält eine Lerngruppe Plus – eine gute und richtige Entscheidung

Politik
  • Erstellt: 09.12.2022 / 12:01 Uhr von Stadtpolitik
Die SPD hat folgende Erklärung veröffentlicht: "In der Stadtverordnetenversammlung am 30. November wurde mit großer Mehrheit die Einführung einer Lerngruppe Plus an der Grundschule Gebrüder Grimm beschlossen. Nun hat die CDU, die gegen die Einführung gestimmt hatte, in einer Erklärung am 08.12.2022 auf Meetingpoint angekündigt, dieses Thema nochmal neu aufzumachen. Die SPD-Fraktion steht hinter dem Projekt Lerngruppe Plus und wird sich für eine zügige Umsetzung des SVV-Beschlusses einsetzen."
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In der Grundschule Gebrüder Grimm lernen zirka 400 Kinder. Die Schule befindet sich in einem sozialen Brennpunkt im Stadtteil Hohenstücken. 75 Prozent der Familien dort leben von Grundsicherung, 50 Prozent der Kinder sind fremdsprachig und viele der Kinder haben einen Förderbedarf. Die Grimmschule ist eine Schule gemeinsamen Lernens, also eine sogenannte Inklusionsschule.
Ziele einer Lerngruppe Plus
Die „Lerngruppe Plus“ ist ein Programm des Landes Brandenburg, welches für sogenannte Inklusionsschulen konzipiert wurde. In einer Lerngruppe Plus lernen maximal sechs Schüler aus den Jahrgangsstufen 2-4. Sie bietet Kindern eine Chance, die in der Schule durch verschiedene Problematiken auffallen und insbesondere emotionale Anpassungsdefizite aufweisen. Diese Kinder stören oft massiv den Unterricht und können sich nicht den Regeln der Schule/Klasse unterordnen. Sie sind regelmäßig auch gewalttätig und übergriffig.
Ziel der Aufnahme eines Schülers in die Lerngruppe Plus ist, zuallererst Entlastung für das Kind selbst aber auch für seine Mitschüler, Lehrer und Eltern zu schaffen. Diese Entlastung ermöglicht es allen Beteiligten wieder eine positive Haltung gegenüber dem betroffenen Kind einzunehmen, was sich wiederum positiv auf dessen Entwicklung auswirkt.
Durch die Lerngruppe Plus können zunächst Maßnahmen wie Schulausschluss, Schulpflichtentbindung oder die Unterbringung in einer lerntherapeutischen Einrichtung verhindert werden. Eine intensive Elternarbeit soll die Erziehungsberechtigten darin unterstützen, die schulischen Probleme des Kindes zu erkennen und es nach ihren Möglichkeiten zu unterstützen. Die Schüler sollen durch den Erwerb positiver Selbstkompetenz und Verhaltensänderung zu Problemlösungen im schulischen aber auch familiären Bereich sowie weiteren sozialen Bezügen befähigt werden. Ziel ist es, dass negative Verhaltensmuster durchbrochen werden und eine Neuorientierung in ihren Verhaltensweisen eintritt, um den Schülern perspektivisch wieder die Teilhabe am Unterricht in ihrem Klassenverband zu ermöglichen.
In der Lerngruppe Plus erfahren die Kinder eine geregelte Tagesstruktur und werden intensiv durch eine sonderpädagogische und eine sozialpädagogische Fachkraft betreut. Die sonderpädagogische Fachkraft wird durch das Land Brandenburg gefördert und bezahlt (10 h/Woche). Das Konzept sieht vor, dass die sonderpädagogische Fachkraft durch die jeweilige Kommune gestellt und bezahlt wird (30 h/Woche). Zur Einrichtung einer Lerngruppe Plus ist eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Land und der jeweiligen Kommune zuschließen.
Die Grimmschule hat sich auf das vom Land Brandenburg angebotene Projekt beworben und den Zuschlag erhalten. Leider war die Verwaltung unserer Stadt nicht bereit, die anteiligen Kosten für die sonderpädagogische Fachkraft zu übernehmen.
Der Jugendhilfeausschuss unserer Stadt hat aber einstimmig das Erfordernis zu Einrichtung einer voll arbeitsfähigen Lerngruppe Plus an der Grimmschule gesehen und hat daher einen Antrag in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht, wonach die Verwaltung beauftragt werden sollte, den von der Grimmschule eingereichten Antrag auf Abschluss einer Kooperationsvereinbarung zur Durchführung des Projektes „Lerngruppe Plus“ für das Schuljahr 2023/2024 positiv zu bescheiden.
In anderen Kommunen (zum Beispiel Kyritz und Wusterhausen) wurde das Konzept einer Lerngruppe Plus bereits positiv umgesetzt und entsprechende Kooperationsvereinbarungen mit dem Land geschlossen.
Die SPD-Fraktion hat sich selbst vor Ort in der Grundschule Gebrüder Grimm von dem Konzept und den Rahmenbedingungen ein eigens Bild gemacht und steht voll und ganz hinter diesem Projekt.
Der von der CDU kurzfristig zur letzten SVV eingebrachte Änderungsantrag statt der Lerngruppe Plus eine sogenannte Förderklasse einzurichten, fand keine Mehrheit und wäre im Übrigen an der Grimmschule als Schule des gemeinsamen Lernens auch nicht zielführend und nicht umsetzbar.
Nach intensiven Diskussionen in den Ausschüssen fand der Antrag des Jugendhilfeausschusses zur Einrichtung einer Lerngruppe Plus in der Stadtverordnetenversammlung im November fraktionsübergreifend eine große Mehrheit. Jetzt gilt es das Projekt zügig umzusetzen und die eindeutig getroffene Entscheidung nicht wieder in Frage zu stellen.


Hinweis: Politische Pressemitteilungen gibt der Meetingpoint als Komplettzitate wieder; unsere Leser sollen sich eine eigene Meinung zu den Äußerungen unserer Politiker machen - ohne wertende Meinungen der Redaktion. Die Redaktion distanziert sich ausdrücklich von den zitierten Inhalten/Aussagen und macht sie sich nicht zu eigen.
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