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CDU zu inklusivem Unterricht: "Augenmaß statt Bildung vom Reißbrett“

Politik
  • Erstellt: 08.12.2022 / 11:01 Uhr von Stadtpolitik
Die CDU hat folgende Erklärung veröffentlicht: “In der letzten SVV am 30.11.2022 beschloss die Mehrheit der SVV, dass das Jugendamt der Stadt Brandenburg an der Havel eine Kooperationsvereinbarung mit dem staatlichen Schulamt abschließen soll, um das Projekt „Lerngruppe plus“ an einer Grundschule durchzuführen. In dieser Vereinbarung sollen die Grundsätze der Zusammenarbeit zwischen den Ämtern sowie die personelle Ausstattung zur Absicherung des Unterrichtes, die Erziehung und Betreuung in der „Lerngruppe plus“ geregelt werden. Die CDU- Fraktion hat diesem Antrag des Jugendhilfeausschusses nicht zugestimmt.”
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Und weiter heißt es: "Folgende Gründe sprachen aus Sicht der Christdemokraten dagegen:
  1. Die SVV greift mit diesem Beschluss in unzulässiger Weise direkt in das Verwaltungshandeln ein,
  2. die vorrangegangene Diskussion beschäftigte sich nur mit der Frage, ob Mittel für eine Stelle ‚Sozialpädagoge/in‘ durch die Stadt bereitgestellt werden und
  3. Fragen zum Wohl der Schülerinnen und Schüler spielten keine Rolle.
Als Mitglied im Bildungsausschuss nutzte unser Fraktionsmitglied Walter Paaschen eine Hospitation, um sich von den Abläufen in der Lerngruppe zu informieren. Diese Lerngruppe hat maximal sechs Schülerinnen und Schüler und soll, entsprechend der Vorgabe des MJSB, in separaten Räumen von zwei Sonderpädagogischen Lehrkräften unterrichtet werden.
Bei der Hospitation waren vier Schülerinnen beziehungsweise Schüler, zwei Lehrerinnen und zwei Schulbegleiterinnen anwesend. Die Schülerinnen und Schüler gehören dem Förderschwerpunkt „emotionale und soziale Entwicklung" an und sie sollen in dieser Lerngruppe meist emotionale Lernerfolge erleben, um ihr Selbstbildnis und das Selbstbewusstsein zu stärken.
Im Ergebnis fasst Walter Paaschen die Hospitation so zusammen: „Die Teilnehmer der Lerngruppe gehen nach zwei Stunden separaten Unterrichts aus der Lerngruppe in ihren eigentlichen Klassenverband zurück. Nach den erlebten Erfolgen in der Lerngruppe werden sie nun wieder mit dem realen Schulalttag konfrontiert. Dieser ist dann oft von Misserfolgen und Wissensrückstand geprägt, da sie in der Wissensvermittlung immer mehr zurückbleiben. Es gibt nach meiner Überzeugung andere und bessere Möglichkeiten diesen Kindern zu helfen.“
Entscheidend für die CDU-Fraktion ist das Wohl der Kinder. Daher ist die Einrichtung einer Förderklasse dringend zu überprüfen. Inklusion und Förderschulen/ Förderklassen stehen nicht in einem Widerspruch. Diese Möglichkeit sieht das Brandenburger Schulgesetz vor.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Jean Schaffer sagt dazu: „Jedes Kind hat das Recht auf inklusiven Unterricht an der Regelschule und viele Schülerinnen und Schüler mit einer Beeinträchtigung profitieren auch davon. Die Eltern und ihre Kinder haben aber genauso das Recht, sich für den Besuch einer Förderschule zu entscheiden. Nicht für jedes Kind mit einer Beeinträchtigung ist die inklusive Beschulung der optimale Weg. Das gehört zur Wahrheit und muss zum Umdenken führen.“
Für die CDU gilt der Grundsatz, dass erfolgreiche Inklusion mehr Augenmaß im Alltag erfordert, als Bildung vom Reißbrett umzusetzen. Daher werden wir die Diskussion zu diesem Thema noch einmal neu aufmachen. Zum Wohl der Kinder.


Hinweis: Politische Pressemitteilungen gibt der Meetingpoint als Komplettzitate wieder; unsere Leser sollen sich eine eigene Meinung zu den Äußerungen unserer Politiker machen - ohne wertende Meinungen der Redaktion. Die Redaktion distanziert sich ausdrücklich von den zitierten Inhalten/Aussagen und macht sie sich nicht zu eigen.
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