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Deutschlands modernstes MRT steht ab jetzt im Brandenburger Klinikum

Aus der Stadt
  • Erstellt: 05.10.2022 / 20:01 Uhr von rb
Seine Begeisterung kann Prof. Andreas G. Schreyer, der Chefarzt der Radiologie im Städtischen Klinikum Brandenburg, kaum verbergen, als er über das neue MRT berichtet, dass am Mittwoch geliefert und seither eingebaut wird. Es löst das ältere der beiden MRT´s ab, das bislang seinen Dienst getan hat. Dazu macht es sich auch notwendig den sogenannten Käfig um 50 Zentimeter zu vergrößern, denn das neue MRT steht in diesem besonderen Raum nicht mehr diagonal sondern parallel.
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Am Mittwochvormittag musste das neue MRT mittels Kran über einen Gebäude des Klinikums gehoben werden, weil das tonnenschwere Gerät mit dem Tieflader nicht direkt an die Notaufnahme heranfahren konnte. Hier bestand die Gefahr des Einsturzes der darunterliegenden Tiefgarage. Danach wurde das neue Gerät teilweise ausgepackt und ein Teil der Verkleidung abmontiert, um das neue Gerät an seinen Standort mittels Muskelkraft schieben zu können. Als das neue MRT positioniert war, konnte auch der Käftig, der außen mit Kupferplatten isoliert ist, fertiggestellt werden. Immerhin muss ein 1,5 Tesla starkes Magnetfeld davon abgehalten werden, aus dem Raum zu strahlen.

„Das ist das allerneueste Gerät und die Erstinstallation im deutschsprachigen Raum. Das modernste Gerät Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, was wir gerade installieren“, berichtet Schreyer stolz. Es sei ein unglaublich schnelles MRT-Gerät, was für die Patienten sehr wichtig ist. Wo bislang circa 30 Minuten benötigt wurden, schafft man das jetzt, wenn alles klappt, in 15 Minuten, Knie-Untersuchungen gingen laut Hersteller sogar in acht Minuten. „Das ist für mich Patientenkomfort und sensationell und wird durch künstliche Intelligenz erreicht. Das ist einzigartig bei diesem Gerät. Es optimiert mit der KI die Datenauslesung und macht damit die Bildauslesung um etwa 20 bis 30 Prozent schneller“, so der Chef der Radiologie.

Ebenso ist das neue MRT im Vergleich zu seinen Vorgängern viel leiser. Es hat auch eine größere Röhre, mit 80 Zentimeter, damit man nicht mehr wie eine Sardine drin liegt. Auch das wird künftig angenehmer sein für die Patienten. „Wir haben In-Bord-Entertainment, also Unterhaltung. Hier geht es aber mehr um die Beruhigung des Patienten. Wenn man in diesen Raum hineinkommt, kann man verschiedene Motive auswählen“, berichtete Schreyer. Man könne sich Irgendetwas, was beruhigt aussuchen, das wird dann mittels Beamer neben und hinter das MRT projiziert. Zudem schaut man mit einer Brille darauf.

Das bekannte Problem beim MRT ist die Platzangst, wenn man in der Röhre liegt und nicht weiß was passiert. Das neue Gerät zeigt an, wie weit man ist und erkennt zum Beispiel die Herzschläge, nicht mehr mit dem EKG, sondern mittels einer hochauflösenden Kamera und synchronisiert die Sequenzen damit. Kurz zusammengefasst ist es extrem schnell und komfortabel für den Patienten. Hier will man eine patientenzentrierte Radiologie machen, das bedeute, dass es dem Patienten gut geht. Immerhin durchlaufen täglich etwa 150 Patienten die Radiologie des Klinikums.

Die Bildqualität ist um Dimensionen besser und erleichtert auch die Arbeit für die Mitarbeiter. So fängt das Gerät schon an zu arbeiten, wenn die Tür der Kabine zu geht. „Es ist nicht mehr notwendig EKG-Elektroden an den Patienten anzulegen, das wird künftig aufgrund der Atmung mit hochauflösender optischer Information der Herzschlag gemessen, das kann man sich kaum vorstellen. Der ganze Einbau wird in etwa drei Wochen benötigen. Ich bin glücklich und stolz darauf, dass wir für die nächsten Jahre das Topgerät im MRT haben dürfen,“ so Professor Schreyer.

Bilder

Foto: Klinikum Brandenburg
Foto: Klinikum Brandenburg
Foto: Klinikum Brandenburg
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