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Gasumlage & Strompreise - nachgefragt bei den Stadtwerken: "Sicher ist, die Preise werden steigen"

Interview
  • Erstellt: 19.08.2022 / 14:01 Uhr von cg1/pre
Gas wird deutlich teurer. Zum 1. Oktober 2022 treten neue beziehungsweise höhere staatliche Umlagen in Höhe von gut 3 Cent je Kilowattstunde in Kraft. Damit will die Bundesregierung die hohen Ersatzbeschaffungskosten der Importeure durch fehlende russische Gasimporte abfedern und die Energieversorgung in Deutschland insgesamt sicherstellen. “Auch die Stadtwerke Brandenburg müssen diese Umlagen an ihre Kunden weitergeben”, teilen die StWB heute mit. Meetingpoint hat nachgefragt, was das genau für die Brandenburger bedeutet , ob noch in diesem Jahr Preiserhöhungen anstehen und ob es auch für Wärmepumpenbesitzer teurer wird.
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Meetingpoint: Worauf müssen sich die Brandenburger in den nächsten Monaten einstellen?
StWB: Die Preise auf dem Weltmarkt steigen und steigen. Und die Unsicherheit über weitere Gaslieferungen aus Russland besteht auch weiter. Um die Gasimporteure zu unterstützen und die Versorgung in Deutschland sicherzustellen, hat die Bundesregierung die Erhebung von Gasumlagen beschlossen. Diese Umlagen betreffen alle Gasverbraucher und sollen ab 1. Oktober gelten. Inwieweit die Umlagen auch für in der Branche üblichen Festpreisverträge gelten, wird derzeit zwischen Verbänden und Bundesregierung geklärt.
Die Umlage nach dem Energiesicherungsgesetz zur Stützung der Gasimporteure (Gasbeschaffungsumlage) wurde auf 2,4 Cent je Kilowattstunde festgelegt. Alles in allem liegen die neuen beziehungsweise erhöhten Umlagen bei rund 3 Cent /Kilowattstunde. Diese Umlagen führen die Versorger direkt ab, sie bleiben also nicht im Unternehmen.
Die Bundesregierung plant zur Entlastung der Bürger, die Mehrwertsteuer auf Gas nun auf 7 Prozent zu senken.
Meetingpoint: Planen die StWB noch in diesem Jahr Preiserhöhungen bei Strom und Gas? Wenn ja: in welcher Höhe?
StWB: Zusätzliche Preiserhöhungen planen wir zum aktuellen Zeitpunkt nur in der Grund- und Ersatzversorgung.
Meetingpoint: Wann haben die Brandenburger Klarheit darüber, welche Strom- und Gas-Preise ab 1. Januar gelten? Gibt es bereits Schätzungen, womit zu rechnen ist?
StWB: Wir geben die Preise spätestens sechs Wochen vor der Fälligkeit bekannt. Jetzt können hier noch keine Zahlen nennen. Sicher ist: die Preise werden im kommenden Jahr steigen.
Meetingpoint: In vielen Häusern und Wohnanlagen findet eine Umrüstung auf Wärmepumpen statt. Planen die StWB auch eine Erhöhung der dazugehörigen Wärmestrom-Tarife?
StWB: Der Strompreis wird im kommenden Jahr steigen. Das gilt dann auch für Wärmestrom.
Meetingpoint: Beim Gas haben die StWB bereits deutlich gemacht, wie angewiesen sie auf entsprechende Zulieferer im Gasnetz sind - doch wie sieht das beim Strom aus: Ist die Stromversorgung in der Havelstadt gesichert?
StWB: Die Stromversorgung in der Stadt – genauso wie die Gasversorgung – ist in der aktuellen Lage sicher. Trotzdem appellieren wir an alle Brandenburgerinnen und Brandenburger, weiter Energie zu sparen. Und zwar Gas und Strom. Das spart nicht nur bares Geld, sondern ist wichtig, damit die Versorgung sicher bleibt. Auf unserer [Webseite] finden sich jede Menge Energiespartipps für jeden Raum.

Zur Info: In diesen Tagen werden von den Stadtwerken Brandenburg Briefe mit den angepassten Gastarifen versendet. “Parallel zur Weitergabe der Umlagen werden zum 1. Oktober auch die Grund- und Ersatzversorgungstarife für Neu- und Bestandskunden zusammengeführt. Das gilt für Gas und Strom und ist ebenfalls gesetzlich vorgeschrieben”, heißt es dazu.
Kunden, deren Preise ab 1. Oktober angehoben werden, sind aufgerufen, Ihre Zählerstände bis 30. September über das Kundenportal der Stadtwerke oder per E-Mail an [zaehlerstand@bdl-brb.de] mitzuteilen.

Bilder

Foto: Martin
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